2001: Laki Dobridis

Wem hätte die Ehre, erster Preisträger des neuen Wanderpreises „ Seniorfechter des Jahres“ zu sein, mehr gebührt als Laki Dobridis.

Dem langjährigen Seniorensprecher des Deutschen Fechter-Bundes wurde diese von seinem Amtsnachfolger gestiftete Auszeichnung auch anlässlich seines 80-jährigen Geburtstages in Bad Dürkheim im Rahmen der deutschen Senioren Einzelmeisterschaften 2001 überreicht.

Dieser Preis soll nach Willen Hirts an Seniorenfechter weitergegeben werden, die sich in der Vergangenheit nicht nur in sportlichen, sondern auch in ehrenamtlichen Belangen verdient gemacht haben. Nachdem der Stifter den ersten Geehrten selbst bestimmen wollte, soll dies zukünftig der Seniorenbeirat aus den Reihen der Seniorenfechter tun.

Der angeblich „ausgeehrte Laki Dobridis“ hat damit einen weiteren Höhepunkt an Ehrung und damit Anerkennung seiner Leistung erfahren. Und dies zu Recht, wie aus einem kurzen Abriss seines Engagements sichtbar wird. Auf der Fechtbahn errang er bei den DSEM allein bis 2001 14 Medaillen. Dazu kam in diesem Jahr der Europameistertitel der AK 4 im Florett.

Im Ehrenamt begründete Dobridis 1991 mit anderen das European Veterans Fencing Committee, dessen Präsident er seitdem ist und das die Basis für  die internationalen Aktivitäten des Seniorenfechtsportsports bildet. Er war 11 Jahre Seniorensprecher des DFB, bevor er dieses Amt 2000 an Hirt abgab. Er hat die Seniorenfechter hoffähig gemacht – im DFB und FIE. Als Gründer der Nationalmannschaft wurden unter seiner Regie 26 Länderkämpfe veranstaltet (davon 24 gewonnen). Bei den Europäischen Senioren- Mannschaftsmeisterschaften wurden elf Gold-, fünf Silber- und drei Bronzemedaillen gewonnen. Die deutsche Mannschaft stand dabei immer an der Spitze der Länderwertung. 178 Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften, davon 27 bei der Senioren WM sind unter seiner Organisation und Leitung erfochten worden. Die Basis hatte er dabei immer im Auge, auch als jahrzehntelanger Vorsitzender des Fechtclub Konstanz. Auch im Südbadischen Fechterbund war sein Mitwirken gern gesehen.

Hinter allem stand sein unbändiger Wille, für sein Seniorenfechten etwas zu bewegen. Mal wirkungsvoll in der Öffentlichkeit, mal diplomatisch im Hintergrund taktierend. All dies in einer Altersphase, in der viele sich passiv aufs Altersteil zurückziehen. Nicht so der „junge Alte“  Laki Dobridis. In seinem Abschiedsbrief an die Senioren der Nationalmannschaft hieß es wörtlich:

„Mein Ehrenamt habe ich mit Freude und Begeisterung ausgeübt und alle darin investierte Arbeit, Verpflichtung, Ausdauer, Verantwortung und auch Geld haben mich nie gereut.“

Ein Dank für sein Lebenswerk war die Goldenen Ehrennadel des DFB 1999 bei der Jubiläumsfeier und jetzt die Ehrung zum Senior des Jahres 2001.

Zurückgezogen hat sich Laki Dobridis noch nicht. Noch ist er neugewählter Präsident des EVFC, im Seniorenbeirat tätig und auch als Pressewart und Seniorenbeauftragter seines Landesfechtverbandes.

Franz Hirt